Raumansicht im Museum Wiesbaden
Mit über 30.000 Arten gehören die Orchideen zu einer der modernsten und artenreichsten Pflanzenfamilien überhaupt. In den Tropen kennen wir sie als Aufsitzerpflanzen in luftigen Höhen und in Deutschland von ausgewählten Reliktstandorten. Ihre Anpassung an extrem nährstoffarmen Böden, wird ihnen heute aufgrund der allgemeinen Überdüngung häufig zum Verhängnis.
Die Blüten der Orchideen zeigen eine immense Vielfalt an Farben und Formen. Vielen gelten sie daher als Königinnen der Blumen und zieren die floralen Ornamente des Jugendstils. Auch aus wissenschaftlicher Sicht sind Orchideen spannend. So beschäftigte sich bereits Charles Darwin mit ihrer Fortpflanzung und sagte beim Anblick des langen Sporns der Sternorchidee die Existenz eines Schmetterlings mit ebenso langem Rüssel voraus. Tatsächlich entdeckte man diesen Schmetterling 30 Jahre später auf Madagaskar. Auch Orchideen der gemäßigten Breiten zeigen vielfältige Lebensweisen und Formen. So sind die Blüten der Fliegen-Ragwurz Täuschblumen. Sie imitieren weibliche Grabwespen und locken mit Duftstoffen männliche Wespen an, die so zu unfreiwilligen Bestäubern werden. Die Ausstellung gibt einen informativen Überblick über die Welt der Orchideen und präsentiert sich ihren Besucherinnen und Besuchern mit hochwertigen Präparaten.
Cult-Touren bietet ab dem Frühjahr Orchideen Exkursionen an.