31 Jan 14 — 27 Apr 14
Jerry Zeniuk, geboren 1945 in Bardowick bei Lüneburg, zählt zu den wichtigsten Vertretern der so genannten elementaren oder essentiellen Malerei. 1950 wandert die Familie in die USA nach Colorado aus. Nach einem Studium an der University of Boulder, Colorado, zieht Jerry Zeniuk 1969 nach New York. Seine Auseinandersetzung mit der amerikanischen Malerei der 1960er- und 1970er-Jahre lässt ihn nach frühen monochromen Arbeiten in Enkaustik-Technik bald den vordergründigen „Farbvorhang“ aufreißen und die Farbschichten aufdecken. Zunächst als kleinteilige, camouflage-artige Muster gesetzt, breiten sich seine Farbflächen stetig weiter aus, werden intensiver, die Farben gewinnen an Kraft und Bedeutung, bis sie, wie in den aktuellen Arbeiten, zu „Protagonisten und Antagonisten“ im Bildraum werden.
Mit den großformatigen Arbeiten steht Zeniuk in der Tradition der amerikanischen Kunst nach 1950. Die wandfüllende Dimension seiner Malerei strebt jedoch nicht eine Neudefinition des Realraumes an, sondern behält eine bildliche Identität, die es dem Maler wie dem Betrachter ermöglicht, im Bild präsent zu sein. „Anwesend sein, anwesend mit dem Geist, dem Gefühl und dem Körper“, bedeutete für Jerry Zeniuk auch die Motivation und Herausforderung, ein Bild in den Maßen vier auf acht Meter erschaffen zu wollen, wie 2001 in Mainz oder erneut 2013 in München in den Maßen fünf mal fünf. Beide Arbeiten bilden eine Klammer in Zeniuks Schaffen, stehen aber auch im Zentrum der aktuellen Präsentation. Diese Arbeiten in Öl auf Leinwand entstehen ohne Vorskizze, allein die Wahl und Kombination der Farben, die Bewegung des Auftrags und der Erfahrungsreichtum des Malers lassen diese authentischen „Abbilder“ entstehen. Keine gegenständlichen Abbilder, auch bar jeglicher Narrativität oder perspektivischer Ordnung, jedoch Abbilder der Idee des Künstlers von Wirklichkeit, Lebendigkeit und Miteinander.