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Frank Stella

Alexej-von-Jawlensky-Preis 2022

10 Jun 22 — 9 Okt 22

Frank Stella, From the Atlantic Salmon Rivers Series (Detail), 2021, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

Neueste Arbeiten und Klassiker der Moderne des US-amerikanischen Künstlerstars im Dialog mit allen Facetten der Museumssammlung des Museums Wiesbaden.

Frank Stella prägte mit seinen geometrischen, puristischen Bildern die Kunstgeschichte der Nachkriegszeit. Die große Sonderausstellung im Museum Wiesbaden präsentiert einen der wichtigsten Vertreter der abstrakten Malerei — zeitgleich zur documenta fifteen. Im Rahmen der Eröffnung wird ihm der Alexej-von-Jawlensky-Preis verliehen. Ein Highlight der Schau ist die erste museale Präsentation von Stellas neuesten skulpturalen Arbeiten.

Strudel der Farben und Formen: aus der neuen Serie „Atlantic Salmon Rivers“ von 2021

Fotos: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Fotos: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

„Aber schließlich ist es das Ziel der Kunst, Raum zu schaffen — Raum, der nicht durch Dekoration oder Illustration kompromittiert ist, Raum, in dem die Themen der Malerei leben können. Das ist es, worum es in der Malerei immer ging.“

Frank Stella. Working Space, Harvard University 1983/84

Frank Stella ist der aktuelle Alexej von Jawlensky-Preisträger. 2022 wird er daher mit einer großen Ausstellung im Museum Wiesbaden präsentiert.
Jawlensky hatte in seinem Spätwerk in Wiesbaden seine ersten Serien vollendet und serielles Arbeiten kennzeichnete auch von Anfang an das Schaffen Stellas. Darüber hinaus ist Stellas Werk überaus vielschichtig, voller literarischer Bezüge und dabei weder abstrakt noch gegenständlich im herkömmlichen Sinne. Bis heute erweitert er die Malerei: in den Raum, aber auch konzeptionell. Gerade weil wir von der alten Kunst, über den Jugendstil, bis hin zur Gegenwart unterschiedlichste Facetten der Kunst zeigen können, ist Stella in seiner Vielschichtigkeit für uns eine ideale Besetzung.

Frank Stella ist ein Künstler, der sein Werk nicht allein in der Gegenwart verortet. Stattdessen sucht er vielfältige Bezüge in die Vergangenheit. Er selbst studierte neben Malerei auch Kunstgeschichte. Hier beschäftigte er sich intensiv mit verschiedenen Epochen: von der Kunst der frühen Neuzeit, über den Barock, bis in die Moderne. Die „Problemstellungen“ der Malerei erschienen ihm dabei stets ähnlich, grundlegende Fragestellungen begleiteten alle Malerinnen und Maler durch die Jahrhunderte.

So fand sich auch die Frage nach Abstraktion oder Gegenständlichkeit immer schon in der Diskussion um Abbild, Zeichen und Ornament, ebenso wie sich Fragen nach Fläche und Raum in der Renaissance, dem Barock aber auch der Klassischen Moderne immer wieder neu stellten. Und auch Stella selbst arbeitete intensiv am Thema des Ornaments, der — wenn man es so nennen möchte — „Abstraktion“ vergangener Jahrhunderte.

Unsere Wiesbadener Ausstellung kann hier anknüpfen und zugleich den Bogen weiterspannen in das frühe 20. Jahrhundert. Die besondere Situation in Wiesbaden, dass hier nicht nur Werke der Gegenwart, sondern in gleicher Weise auch Werke alter Kunst bis hin zum Jugendstil präsentiert werden, kann den einzigartigen Rahmen für eine Ausstellung der Arbeiten Frank Stellas bieten.

Dabei werden selbstverständlich auch Stellas revolutionäre Streifenbilder nicht fehlen: diese markierten für viele seiner Kolleginnen und Kollegen zu Beginn der 1960er Jahre einen Aufbruch in ein vollkommen verändertes Verständnis von Malerei. Auch hier bietet das Museum Wiesbaden mit seinem Schwerpunkt amerikanischer Kunst, im Besonderen der Kunst des Minimalismus, wie auch der selbstreferentiellen Malerei von Robert Mangold, David Novros und Joseph Marioni, einen Kontext für die frühen Werke Frank Stellas, in dem deren historische Verortung, aber auch deren Vorbildfunktion veranschaulicht werden können.

Aus den 50ern

1958

Tomlinson Court Park I (Black Paintings) 1959  © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. MUSEUM FOLKWANG, ESSEN
Tomlinson Court Park I (Black Paintings) 1959 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. MUSEUM FOLKWANG, ESSEN

Aus den 60ern

1964

Rabat (Morrocan Paintings), 1964 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. MUSEUM FÜR MODERNE KUNST Ehemalige Sammlung Karl Ströher, Darmstadt. Fotograf: Robert Häusser, Mannheim
Rabat (Morrocan Paintings), 1964 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. MUSEUM FÜR MODERNE KUNST Ehemalige Sammlung Karl Ströher, Darmstadt. Fotograf: Robert Häusser, Mannheim

Aus den 70ern

1978

Harewa (Indian Bird Series) 1978 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Sammlung Henkel, Düsseldorf. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Harewa (Indian Bird Series) 1978 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Sammlung Henkel, Düsseldorf. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

Aus den 80ern

1987

Bene come il sale, 1987 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Sammlung Henkel
Bene come il sale, 1987 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Sammlung Henkel

Aus den 90ern

1990

Von Walen in Farbe; in Zähnen; In Holz; in Eisenblech; in Stein; in den Bergen; bei Sternen (Moby Dick Series) 1990 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Sammlung Reinhard Ernst, Wiesbaden
Von Walen in Farbe; in Zähnen; In Holz; in Eisenblech; in Stein; in den Bergen; bei Sternen (Moby Dick Series) 1990 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Sammlung Reinhard Ernst, Wiesbaden

Aus der Serie „Salmon Rivers of the Maritime Provinces“

2021

Salmon Rivers of the Maritime Provinces, 2021 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Salmon Rivers of the Maritime Provinces, 2021 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

"Ich entferne mich in meinen Arbeiten von der Oberfläche, aber ganz dreidimensional will ich noch nicht sein; das bedeutet, völlig buchstäblich, [..] mehr als zwei Dimensionen, aber nicht ganz drei, so dass für mich 2,7 vielleicht genau der richtige Ort ist."

Frank Stella

Einblicke in die Ausstellung

Kalender

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Publikationen

Herausgegeben von Jörg Daur, Museum Wiesbaden, 2022
Mit Texte von Bernard Ceysson, Jörg Daur, Andreas Henning, Lea Schäfer
Gestaltung von Frank Bernhard Übler, Leipzig

24 × 29 cm, 144 Seiten
ca. 116 farbige Abbildungen, Hardcover
Sprachen: Deutsch, Englisch

ISBN 978-3-7356-0873-4

Für 32,- im Museumsshop

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