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Ausstellungsansicht. © VG Bild Kunst Bonn 2022. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert.

Jenny Michel vereinigt in ihrer Arbeit Objekte, Zeichnungen, Fotografien, Texte und Sound zu komplexen Werkreihen, die einen vielschichtigen inhaltlichen Hintergrund von philosophisch-wissenschaftlichen Betrachtungen und davon ausgehenden, weiterentwickelten Theorien besitzen.

Den Arbeiten liegt ein Prozess des Übereinanderschichtens von Information zugrunde. Die Werke wachsen durch Anordnen, Collagieren und Decollagieren von Zeichen und Texten über einen Zeitraum von Jahren zu einer modulartig-labyrinthischen Gesamtstruktur zusammen. Zwischen Wissenschaftlichkeit und Fiktion changierend, ironisiert Jenny Michel den Absolutheitsanspruch menschlichen Gedankenguts und entlarvt damit Idealvorstellungen als ambivalentes Phänomen.

Die im Projektraum des Museums gezeigte zweiteilige Installation beschäftigt sich mit der Transformation von Wissen und der uns umgebenden Überfülle an Information.

“Traps”, der erste Teil der Installation, besteht aus spinnwebartigen Gebilden, versehen mit wissenschaftlich-technischen Darstellungen, die sich netzförmig an den Wänden entlang durch den Raum ziehen. Gleichzeitig fungieren sie aber auch als Lautsprecher. Mittels kleiner Funkempfänger fangen sie die Signale des elektromagnetischen Feldes ein und sonifizieren diese.

Ein Meer aus Klebstreifen, die in dichter Anordnung von der Decke des Raumes hängen, bildet den zweiten Teil der Installation ‚Fallen Gardens‘. Auf ihnen haften Textfragmente, die Zeile für Zeile aus verschiedenen Lexika herausgerissen wurden. Wie ein Gedankenregen löst sich hier das angesammelte enzyklopädische Wissen vor dem Auge des Betrachters auf.


Vita

Jenny Michel studierte an der Kunsthochschule Kassel Visuelle Kommunikation und freie Kunst, unter anderem bei Prof. Norbert Rademacher, Prof. Bjørn Melhus und Prof. Ursula Panhans-Bühler. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, darunter „System und Sinnlichkeit“, Kupferstichkabinett Berlin (2013), „Drawing a Universe, KA/10, Düsseldorf (2013), „Privacy”, Schirn Kunsthalle Frankfurt (2012). Sie wurde 2010 mit dem HAP-Grieshaber-Preis ausgezeichnet und war 2008 EHF Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin. 

www.jennymichel.de

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