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A Tale of the Sphinx, 2004, Museum Wiesbaden. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

Die emotional stark aufgeladenen Skulpturen des japanischen Künstlers Katsura Funakoshi (*1951) wirken durch ihre geheimnisvolle Gegensätzlichkeit. Die Simultaneität von entrückter, zeitloser Mimik und provokanter Entfremdung von Körperteilen bilden die Keimzelle der unerwartet anziehenden Spannung.

Das Museum Wiesbaden ist seit 2005 im Besitz einer "Sphinx" von Katsura Funakoshi. Gemeinsam mit ausgewählten Zeichnungen des Künstlers werden mehrere Büsten sein aktuelles Schaffen zeigen.

Thematisch bewegt sich der christlich getaufte Funakoshi zwischen den Kulturen seiner Heimat und dem Okzident. Die aus duftendem Kampferholz geschnitzten Torsi greifen die Holzschnitzkunst des ausgehenden Mittelalters und der Kamakura-Periode (1185—1333) auf. In einer für Japan eher ungewöhnlich erscheinenden, expressionistischen Auslegung überträgt er alte Technik in ein modernes Format. Ausgangspunkt seiner Arbeiten ist dabei stets der Mensch in seiner Vielheit, der "alle Menschen in sich vereint und doch einzig ist".


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