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Anselm Feuerbach, Nanna, Profil nach rechts (1861)

Julius Allgeyer schildert die erste Begegnung zwischen seinem Künstlerfreund Anselm Feuerbach und Anna Risi, genannt Nanna, im Sommer 1860 in Rom: „Die Frau, eine Erscheinung von geradezu imponierender Schönheit, mochte Mitte zwanzig sein. Eine Last von dunklen Haaren umrahmte die strengen, von einem melancholischen Ausdruck gemilderten Züge … Von dem wunderbaren Bilde überrascht und gefesselt, zögerte Feuerbach unwillkürlich einige Augenblicke im Weiterschreiten, und über das Antlitz der Frau glitt ein flüchtiges Lächeln…“ Sie wird für Feuerbach alles sein — alles für seine Kunst sein. Sie ist die „Griechin“ für ihn und das Bild der schönen Trauer. „Sie wird ‚Iphigenie‘ werden“, schreibt Feuerbach in Rom. Als sein Modell verewigt er sie in verschiedensten Rollen: mythologisch, religiös, literarisch. Dies hatte zur Folge, dass Nanna immer nur innerhalb ihrer Rollen interpretiert wurde. Vor allem war Nanna für Feuerbach aber eines: die reinste Inkarnation seiner Malerei.

Die Wiesbadener Ausstellung zeigt über 50 Gemälde, die Feuerbachs Modell Anna Risi in den Fokus nehmen und bringt damit alle bekannten Bildnisse von Nanna zusammen, um so die Frau hinter diesen Darstellungen sichtbar werden zu lassen. Ausgangspunkt hierfür ist eines der wichtigsten Gemälde des Museums Wiesbaden: Nanna, Profil nach rechts (1861)

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