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Richard Serra, Cutting Device: Base Plate Measure, Ausstellungsansicht im Museum Wiesbaden, 2020. © VG Bild Kunst-Bonn 2022. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert.

„Zwischen 1967 und 1968 erstellte ich eine Liste von Verben, um unterschiedliche Handlungen auf unbestimmtes Material anzuwenden: rollen, falten, biegen, kürzen, rasieren, reißen, schälen, teilen, schneiden… Meine materialbezogenen Handlungen wurden mittels Sprache strukturiert.“

Richard Serra

Die Präsentation konzentriert sich auf frühe Arbeiten von Richard Serra, die sogenannten „Props“ oder „Prop pieces“, sowie filmische Arbeiten aus den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren. Bei beiden Werkgruppen steht die Handlung als künstlerische Aktion im Vordergrund. Das Stellen, Lehnen und letztlich auch Ausrichten der verwendeten Bleiplatten korrespondiert mit den einfachen Handlungen der filmischen Arbeiten.Die Ästhetik der Arbeiten speist sich aus den physikalischen Parametern des Materials, dessen Oberfläche, dessen Gewicht und Stabilität. Die Anordnung folgt dabei unterschiedlichen Möglichkeiten balancierter Aufstellung. Einerseits fragil und temporär erscheinend — Serra selbst nennt eine der zentralen Arbeiten „House of Cards“ (Kartenhaus) — verbleiben die Konstellationen doch allein durch das Gewicht der Platten fixiert und unveränderlich.

Eine Auswahl von zwölf „Prop Pieces“, zeitgleich entstandene Arbeiten aus Gummi und weiteren Materialien sowie die frühen Filme des Künstlers werden gegenübergestellt. Die Präsentation zeigt das Werk dieses Heroen der Moderne, indem sie dessen Anfänge und Ansätze der späten 1960er-Jahre aufgreift und deren bis heute geltende Gegenwärtigkeit nachzuweisen sucht.Die Ausstellung — konzipiert in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler — versammelt Werke u.a. aus dem Museum of Modern Art, New York, dem Whitney Museum of American Art, New York, der Tate, London, der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, sowie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.



Alexej-von-Jawlensky-Preis


Zu Ehren des berühmtesten Künstlers der Stadt vergibt die Landeshauptstadt Wiesbaden gemeinsam mit Spielbank und Nassauischer Sparkasse den Alexej-von-Jawlensky-Preis für das Werk eines zeitgenössischen Künstlers. Richard Serra, geboren 1938 in San Francisco ⁄ USA, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauern. Er experimentierte in den 1960er-Jahren mit industriellen Materialien wie Gummi, Neon oder Blei, wenig später auch mit Stahl.Serras Umgang mit dem Material zeugt von Kraft und Sensibilität zugleich. Er schafft wirkmächtige Skulpturen, Leinwände und Arbeiten auf Papier, deren Umsetzung sehr feines Gespür für räumliche Situationen erweist.Mit großer Konsequenz besetzt Serra eine Position in der Kunst der letzten 50 Jahre, die heute bereits zu den Klassikern zählt.


Seit über 25 Jahren zeigt das Museum in einem besonderen Schwerpunkt amerikanische Kunst seit den 1960er-Jahren, darunter die Werke von Donald Judd,Eva Hesse, David Novros, Fred Sandback, sowie der Jawlensky-Preisträger Agnes Martin, Robert Mangold, Brice Marden und Ellsworth Kelly. Mit den Arbeiten Richard Serras präsentiert das Museum Wiesbaden nun eine weitere herausragende Position der amerikanischen Gegenwartskunst.

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