Der Titel der Ausstellung des Schweizer Künstlers, Graphikers und Musikers Roger Pfund ist eine Referenz an eine Selbstportraitserie aus dem Jahr 1974, die er mit Dimension absurde betitelt hat. Es war eine Studie mit dem damals neuen Phänomen Computer, ausgeführt in Kaltnadeltechnik.
Diese sogenannten „Wahrgebungen“ werden unterschiedlich wahrgenommen, und zwar von außen und von innen, individuell und kollektiv. Einem bildenden Künstler muss die verhältnismäßig kleine Fläche, auf der seine Arbeiten in Museen gezeigt werden, als eine absurde Dimension vorkommen. Für viele Künstler ist es absurd, dass ein Graphiker, der Weltruhm erlangt hat, indem er Banknoten gestaltete für Nationen wie die Schweiz, für Frankreich, Argentinien oder Russland, auch freier Künstler ist.
Musikern kommt es absurd vor, dass einer, der hervorragend Kontrabass spielt, auch malen kann. Roger Pfund ist ein Multitalent, ein Homo Universalus, einer der letzten Renaissance-Menschen, einer, der sich an das Absurde seiner Biographie gewöhnt hat und sich deswegen in unserer Zeit gut zurecht findet und für seine Zeitgenossen immer zukunftsträchtig und nicht vergangenheitshörig ist. Goethe, der auf den Treppen des Museumseingangs thront, scheint die Pfund-Ausstellung bereits kommentiert zu haben mit seinem programmatischen Satz: „Das Absurde, mit Geschmack dargestellt, erregt Widerwillen und Bewunderung.“