„Kein Material überwindet so sehr die Materie wie Glas. Von allen Stoffen, die wir haben, wirkt es am elementarsten. Es spiegelt den Himmel und die Sonne, es ist wie lichtes Wasser und es hat einen Reichtum der Möglichkeiten in Farbe, Form und Charakter, der wirklich nicht zu erschöpfen ist und der keinen Menschen gleichgültig lassen kann.”
(Paul C. W. Scheerbart 1863—1915).
Natürlich entstandene Gläser faszinieren schon aufgrund ihrer Bildungsbedingungen: Vulkanausbrüche, Meteoriten- und Blitzeinschläge vermögen siliziumreiche Gesteine zu Glas aufzuschmelzen.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden vulkanische Gläser auch an der Blauen Kuppe bei Eschwege gefunden. Sie entstanden an Kontaktzonen zwischen vulkanischen Förderprodukten und anstehenden Buntsandsteinen. Zu Ehren des Geologen Christian L. von Buch (1774—1853) bezeichnete man sie als „Buchite”. Bei diesen Erscheinungen handelt es sich um zumeist von gräulich-schwärzlichem Glas durchzogene Gesteine.
Überaus farbenprächtig zeigen sich dagegen die nicht an Kontaktzonen verglasten Sandstein-„Xenolithe”, welche innerhalb der Basalte und Schlacken der Eifel vorkommen. Sie zeigen äußere, zum Teil zu Edelsteinen schleifbare Glasschmelzkrusten. Aufgrund ihres mitunter künstlichen Aussehens vermerkte bereits der Geologe Carl Thomae (1835): „Wer die Stücke nicht selbst an Ort und Stelle zwischen den braunen Schlacken hervorzog, möchte schwören, sie seien aus einem Porzellanofen.”
Eine Kabinettausstellung der Naturhistorischen Sammlungen.
So 3 Mai, 11:00 und 15:00 Uhr
Kuratorenführungen zur Eröffnung der Ausstellung
mit Dr. Jan Bohatý
Do 7 Mai, Do 18 Jun, Do 9 Jul, jeweils 18:00 Uhr
weitere Kuratorenführungen
mit Dr. Jan Bohatý
Sa 20 Jun
Ganztagsexkursion
„Vulkane der Westeifel — auf den Spuren vulkanischen Glases”
Eine Veranstaltung des Nassauischen Vereins für Naturkunde mit Dr. Jan Bohatý
(Kosten 25 Euro, Anmeldung bis 13. Juni unter 0611-801488, Herr Zenker)
Di 14 Jul, 18:00 Uhr
Vortrag
„Schätze der Vulkaneifel — die Entstehung von glasierten Xenolithen”
mit Chemiker Dr. Bertram Schmidkonz von der Universität Koblenz-Landau