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Naturhistorische Sammlungen

Erwerbungen & Schenkungen

2022

Modellbau

Dank des italienischen Modellbauers Lorenzo Possenti gelang es durch diese Erwerbung die Ausstellung „Doch die Käfer“ im Großmaßstab zu beleben. Auch wenn Hirschkäfer zu den größten Insekten Europas zählen, so hilft eine solche Vergrößerung sehr die faszinierenden Strukturen der Insekten kennenzulernen.

Wiesbaden

Das neu Quadratmeter große Stadtmodell entstand für die Wasser-Ausstellung. Zahlreiche Institutionen und Personen haben sich für die Entstehung engagiert – insbesondere die Stadt selbst. Und natürlich musste es finanziert werden, wozu Stadt und Nassauischer Verein für Naturkunde sich bereiterklärten. Und auch wenn es eine Inventarnummer des Landes erhalten hat, so ist dauerhaft kein Platz im Museum dafür. Wer hat Ideen für die weitere Nutzung?

Stadtmodell der Innenstadt von Wiesbaden, Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Darwins Schwärmer, Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert [Magazin III, MOE-###]

Architektur und Naturkunde

Im April 2022 verstarb der Frankfurter Architekt Tassilo Sittmann. Neben
vielem anderem verdanken wir ihm den Bau der Nordweststadt und eine
umfangreiche Schmetterlingssammlung. Insbesondere studierte er in seinem
Garten die Schwärmer und trug sehr zur Kenntnis ihrer Biologie bei. Der
Witwe hat das Landesmuseum die Übernahme dieser Sammlung zu verdanken.
Und natürlich freute es, dass nun auch der Darwin-Schwärmer (Xanthopan morganii), der Falter mit dem längsten Rüssel, in Wiesbaden vorhanden ist.

Vorlage für nationales Wohlbefinden

Von dem Berliner Präparator Stephan Klaue erwarb das Museum das Präparat eines aus dem Zoo stammendem Kubatrogons (Priotelus temnurus). Auf Kuba ist der Vogel sehr beliebt, zitiert sein Gefieder die Farben der Nationalfahne. In Wiesbaden wird so die besonders reichhaltige Sammlung an guten Schaupräparaten von Vögeln erweitert.

Präparat eines Kubatrogons, Foto: Museum Wiesbaden/Stefan Schmitt
Wiederentdeckung einer Wespe, Foto: Museum Wiesbaden / Stefan Schmitt

Verschollen seit 1791

Entdeckt man in den Sammlungen bisher Unbekanntes, so ist dies vergleichbar einer Erwerbung. Dank umfangreicher Recherchen von Dr. Michael Ohl gelang es Christs Grabwespe aufzufinden. Seit der Erstbeschreibung durch den Kronberger Pfarrer, Pomologen und Insektenkundler Johann Ludwig Christ (1739–1813) galt das typische Exemplar als verloren. Seit 1829 steckte die Wespe in der Gerningschen Sammlung – aber erst seit 2022 wissen wir davon.

Verpackungskünste

Dank der Alfred-Weigle-Stiftung und Frau Heidemarie Utsch konnte 2022 ein weiterer Vitrinentypus mit der Firma Huhle entwickelt und realisiert werden. Aufmerksame haben sicher schon erkannt, dass das Landesmuseum für die Natur eigene Vitrinen nutzt, die mit den Bestehenden harmonisieren.

Vitrine mit Blattlaus, Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert [Roter Saal]
Röntgenmalerei, Foto: Museum Wiesbaden / Stefan Schmitt

Älteste Motivkunst

Diese bemalte Rinde eines Eukalyptus-Baumes ist typisch in West-Arnheimland im Norden Australiens. Man bezeichnet sie als Röntgenstil und hier zeigt sie einen Emu mit Teilen seiner Anatomie. Die Rindenmalerei dieser Region hat ihre Grundlage deutlich in den Felsmalereien. Das Motiv ist wohl das älteste weltweit, findet es sich seit mindestens 10.000 Jahren und in Australien nutzen es noch immer aktuelle Künstlerinnen und Künstler. Der Erwerb fand über Herrn Werner Hammer statt. Bereits 2013 spendete Frau Karin Müller ein ähnliches Bild, das ein Wallaby zeigt.

Shir Khan wiederbelebt

Felix Richter und Susann Steinmetzger konnten die Sammlung unserer Tiger mit dieser aktuell im Steinsaal ausgestellten Dermoplastik hervorragend erweitern. Das Tier lebte statt im Indischen Dschungel im Tigergarten Waldeck in Ingelheim. Und im Museum wandert der zu Lebzeiten benannte „Pasche“ vom Steinsaal aus 2024 in die geplante Sonderausstellung zu den Stammesgemeinschaften der Adivasi. Lassen Sie sich überraschen.

Indischer Tiger, Foto: Museum Wiesbaden /  Bernd Fickert
Bienenbeute, Foto: Museum Wiesbaden / Stefan Schmitt

Heimstätte des Honigs

Diese anthropomorphe Bienenbeute aus dem 19. Jahrhundert konnte in Vorbereitung aus die 2025 geplante Ausstellung „Honiggelb“ für das Museum erworben werden. Insbesondere in Mitteldeutschland fanden sich auf Bauernhöfen solche Beuten. Künstliche Nester werden bereits seit mindestens 6.000 Jahren für die Gewinnung von Honig und Wachs genutzt.

Titelmotiv:
Rotluchs. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

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