Als Spende kam eine Sammlung mit Objekten der südamerikanischen Canela ans Haus, die im Zuge einer Forschungsreise in den 1970ern zusammengetragen wurden.
Die 62 Objekte bilden das charakteristische Spektrum der materiellen Kultur dieser Gemeinschaft ab und umfassen vor allem Korbwaren, Waffen, Schmuck und ethnobotanische Proben.
Neben dem Erhalt und der Pflege der historischen Vitrinen haben sich die Naturhistorischen Sammlungen zur Aufgabe gemacht neue Vitrinen zu schaffen. Diese sollen sich in das bestehende Ensemble einfügen und daher erfolgte die Gestaltung im Haus in Absprache mit einer Stahlbaufirma. Seit 2012 sind so für die Dauerausstellungen 52 und für die Sonderausstellungen 84 Vitrinen in 14 Varianten entstanden.
Im Zuge der Ausstellung „Der Hase ist des Jägers Tod“ konnten durch Susann Steinmetzger und Felix Richter das Modell einer Südgiraffe (Giraffa giraffa) gebaut werden. Erst im 21. Jahrhundert wurde erkannt, dass es mindestens drei Giraffen-Arten gibt. Ihr unterschiedliches Fellmuster war dabei nur bedingt eine Hilfe. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zeigten sich erst in den Genen. Dank des Modells konnte der besonders große Ausstellungssaal im Unterparterre des Nordflügels nach über 40 Jahren endlich wieder den Namen Giraffensaal mit „Leben“ erfüllen.
Kontinuierlich wächst die Insektensammlung der Naturhistorischen Sammlungen. Insbesondere werden Nachweise aus der Region aufgenommen und dabei sehen besonders die Bienen im Fokus. Das Museum verfügt bereits über eine bedeutende Sammlung zu den mitteleuropäischen Bienen, die von Adolph Schenck (1803–1878) bearbeitet wurden. Auch 2023 gelangten wieder Tiere von den Hymenopterologen Stefan Tischendorf, Dr. Ulrich Frommer und Dr. Martin Hauser. Insbesondere für die Naturschutzarbeit sind solche Nachweise von großer Bedeutung.
Für die Ausstellung „Leben aus Lehm“ baute Werner Hammer dieses Modell eines aus getrockneten Lehmziegeln errichteten Hauses einer der ältesten Städte der Welt. Das jungsteinzeitliche Catalhöyük liegt in der heutigen Türkei. Die Stadt wird auf den Zeitraum zwischen 7500 und 5700 v. Chr. und ihrer Blütezeit um 7000 v. Chr. datiert. Die Ansiedlung hatte mehrere tausend Einwohner.
Die Polnische Cochenille parasitiert auf dem Ausdauernden Knäuel und verschiedenen anderen trockenresistenten Pflanzen und Gräsern. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Sachsen und Franken, über Osteuropa bis nach Kleinasien. Sie wurde weit über ihr natürliches Verbreitungsgebiet hinaus gehandelt und Färber in Europa und Asien schätzten sie. So wurde etwa der in Ostsibirien in einer Eislinse konservierte Pazyrk-Teppich aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. mit ihr gefärbt.
Im Rahmen der Ausstellung „Tierisch Rot“ entstand dieses Kleindiorama.
Titelmotiv:
Aufbau des Giraffenmodells, Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert