16 Mär 19 — 23 Jun 19
Mit der Unterzeichnung eines Erbpachtvertrages über „Wiesbadens wertvollstes Grundstück“ (so der Wiesbadener Kurier) auf der Wilhelmstraße 1 durch den Oberbürgermeister Sven Gerich und den Sammler Reinhard Ernst für die Stiftung Reinhard und Sonja Ernst am 22.12.2017 wurde amtlich, dass die hessische Landeshauptstadt ein neues Kunstmuseum erhalten wird. Entworfen und errichtet von Fumihiko Maki, wird das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden auf höchstem Niveau drei eng verzahnte kunsthistorische Strömungen präsentieren, den amerikanischen Abstrakten Expressionismus, das europäische Informel und die japanische Gutai-Gruppe.
Die Liebe zur Farbe stand schon immer im Zentrum von Reinhard Ernsts nunmehr 30-jähriger Sammeltätigkeit. Diese Faszination findet sich eindrucksvoll wieder in der für das Buch getroffenen Auswahl von 160 Werken von 134 Künstlerinnen und Künstlern aus Europa, Japan und den USA, geboren zwischen 1880 und 1977. Besondere Schwerpunkte bilden Hubert Berke und Helen Frankenthaler, japanische Künstler aus dem Umfeld der Gruppe Gutai sowie die Fortführung der informellen Impulse in der zeitgenössischen Kunst. Opulent bebildert, weckt der in einer deutschen und einer englischen Ausgabe erscheinende Band die Neugier auf die Präsentation der Sammlung im für 2021 geplanten Museumsbau der Sammlung Reinhard Ernst in Wiesbaden.
Das Museum Reinhard Ernst knüpft an einen besonderen Avantgarde-Moment Wiesbadens an, nämlich an die Ausstellung „Couleur Vivante“, die von April bis Juni 1957 im Museum Wiesbaden stattfand und dort die erste deutsche Museumsausstellung des jungen französischen und deutschen Informel war. Diese Verbindung zwischen dem Museum Reinhard Ernst und dem Museum Wiesbaden soll in einer zukünftigen engen Zusammenarbeit der beiden Häuser sichtbar werden und beginnt mit der Buchvorstellung und dem ersten Blick auf die Sammlung Ernst in den Räumen des Museums Wiesbaden.