21 Jun 14 — 21 Sep 14
Albert Oehlens großformatige Gemälde, Collagearbeiten und Zeichnungen sind eindrückliche Kompositionen, deren zentrales Thema das Bild selbst ist. Am Anfang von Oehlens vielgestaltigem Werk steht die Frage nach der Wirkung von Bildern und nach den Bedingungen, unter denen Gemälde erschaffen, gesehen und verstanden werden. In seiner Malerei geht es um die Frage, was mit einem Bild ausgesagt werden kann, was darstellbar, was lesbar ist. Albert Oehlens Bilder dienen nicht der Weltverbesserung, sie dienen der Bildverbesserung, sie gehen der Frage nach, wer die Hoheit über Stil, Geschmack oder Ästhetik besitzt (am besten der Künstler) und malen sich an eine Antwort auf die alles entscheidende Frage heran, ob Kunst überhaupt etwas anderes als abstrakt sein kann („postungegenständliche Malerei").
Albert Oehlen ist seit 1971 Künstler, er lebt und arbeitet in den folgenden zehn Jahren in Berlin, Hamburg und Düsseldorf. Unter dem Titel „Bevor ihr malt, mach ich das lieber“ findet 1981 seine erste Einzelausstellung bei Max Hetzler in Stuttgart statt, seitdem stellt er regelmäßig in Deutschland, Spanien, USA, Frankreich, Italien und Österreich aus. Einem Arbeitsaufenthalt in Los Angeles 1990 folgen bis ins Jahr 2000 Atelierstationen in Segovia, Wien, La Palma und Köln. Der Serie der ab 1982 entstehenden Spiegelbilder folgen die Werkgruppen der FN-Bilder und der in Los Angeles konzipierten Computerbilder. Nach einem Besuch der Ausstellung Action Painting in der Fondation Beyeler widmet sich Oehlen ab 2008 seiner Fingermalerei, parallel entstehen mit Plakatmotiven großflächig beklebte und dann über- oder bemalte Bilder und seit 2009 großformatige Collagebilder.
Zentraler Bestandteil der Ausstellung im Museum Wiesbaden sind Werke Albert Oehlens aus den vergangenen zehn Jahren. Für die Ausstellung entstehen eine Reihe neuer Bilder, denen sich Werke aus den 1980er- und 1990er-Jahren hinzugesellen. Daneben ist Albert Oehlen eingeladen, Werke von Freunden oder Künstlern mitzubringen, die er schon immer in Wiesbaden zeigen wollte. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit zwischen Künstler und Museum wird keine Retrospektive sein, sondern eine opulente Hommage an das künstlerische Tun Albert Oehlens, eine schöne Schau seiner Werke und ein eindrucksvolles Panorama dessen, was in seinem Orbit vorgeht.