Do 28 Mär

Von der Natur- zur Chemiefarbe

Wiesbaden. Über Naturfarbstoffe und die Anfänge der Farbstoffchemie spricht am 9. April 2019 um 18 Uhr Dr. Wolfgang Metternich im Museum Wiesbaden. Der Historiker und ehemalige Archivar der Hoechst AG ist nicht nur ein Experte für die Geschichte der großen Chemiekonzerne am Main. Er hat sich auch eingehend mit der Bedeutung von Pflanzenfarbstoffen, wie etwa dem rotfärbenden Krapp und dem blauen Indigo beschäftigt. In seinem Vortrag geht Metternich auf die wissenschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung am Ende des 19. Jahrhunderts ein, als die Erfindung der synthetischen Farbstoffe die Welt der Textilfarben auf den Kopf stellte. Junge Chemiker gründeten am Main Firmen, um künstliche Farbstoffe, die damals Teerfarbstoffe oder auch Anilinfarben genannt wurden, zu produzieren. Sie starteten in den Jahren 1856 und 1879 mit kleinen Betrieben und wenigen Arbeitern. Gut 30 Jahre später beschäftigten die Firmen mehrere hundert Chemiker, sowie tausende von Arbeitern und sie verkauften als Aktiengesellschaften ihre Farbstoffe weltweit. Welches Wissen den jungen Chemikern zu ihrem Erfolg verhalf, erläutert der Referent an einzelnen Beispielen. Der Wechsel von den natürlichen zu den synthetischen Farbstoffen blieb nicht ohne Folgen für die Wirtschaft großer Regionen wie Thüringen oder das Elsass, die einst mit dem Anbau von Färberpflanzen reich wurden. Der Vortrag zeichnet diese Umbruchsituation nach und vermittelt einen vielschichtigen Eindruck von den Anfängen der chemischen Industrie. Eintritt frei.

Information


Di, 9. April 2019, 18 Uhr
Von der Natur- zur Chemiefarbe
Vortrag mit Dr. Wolfgang Metternich, Frankfurt am Main
Eintritt frei

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