Der Exil-Tübinger und Wahl-Berliner Tristan Brusch spielt Gitarre, singt, haucht, spuckt, und macht unendlich Schönes wie Hässliches sichtbar. Geschont wird man woanders. Bruschs Talent entfaltet sich erst komplett, wenn man ihn auf der Bühne erlebt. Einfach so bei einem Bier nebendran sitzen, das ist hier nicht drin. Bühnenmagie, das ist ein Wort fürs nächste Mal Scrabble, aber bei einem Tristan Brusch-Konzert bekommt man eine Ahnung, was es tatsächlich bedeuten könnte. Auf seinen jüngsten Alben „Am Rest“ und „Am Wahn“ hat er fast im Alleingang das angestaubte Fach „Liedermacherei“ mit Rückgriffen auf everything von Hanns Dieter Hüsch – allerdings gechannelt durch Father John Misty – bis weiß-nicht-was wiederbelebt und nebenbei der Hülse „Wahrhaftigkeit in Pop“ einen neuen Sinn gegeben.