10 Jul 15 — 11 Okt 15
Katharina Grosse (*1961) bearbeitet Oberflächen mit Farbe. Was wie das „täglich Brot“ einer Malerin klingt ist bei ihr eine profunde Suche nach den Möglichkeiten und Einschränkungen von Malerei. Dass jede Malerei zuerst eines Trägers, eines Materials bedarf, auf welchem sich diese festsetzen und ausbreiten kann ist Ausgangspunkt ihrer Arbeit. So stehen ihre Farbflächen, ob gemalt oder gesprüht, immer im Kontext der Objekte oder Oberflächen, die sie verwandeln. Zugleich aber legen sie sich wie eine zusätzliche Dimension über die gewohnte Realität und verschleiern diese. Neben in-situ-Arbeiten, also einer großformatigen Installation, zeigt die Ausstellung vor allem Arbeiten auf Papier aus 20 Jahren. Dieser Aspekt des künstlerischen Werks von Katharina Grosse wird damit zum ersten Mal in Deutschland in umfassender Weise vorgestellt. Dabei zeigt sich auf Papier die Werkgenese als paralleler Strang, der zweidimensional und oft noch mit dem Pinsel die wesentlichen Merkmale ihrer Malerei spiegelt.
Katharina Grosse ist Trägerin des Otto Ritschl-Preises 2015.
Zwischen Kontamination und Verführung: Zum Werk von Katharina Grosse
Do 3 Sep 19:00
Vortrag mit Prof. Dr. Stephan Berg, Intendant Kunstmuseum Bonn
Aufgezeigt wird die Entwicklung von Katharina Grosses Arbeit unter dem Stichwort der Expansion, die sich in einem ständigen Spannungsfeld zwischen Bild und Raum abspielt. Flächen und deren Grenzen sind ein Kernthema ihrer Malerei. Einer Malerei, die sich nicht begrenzen lässt, sei sie auf dem Papier, oder im Raum. Seit den späten 1990er Jahren arbeitet die Künstlerin mit der Spitzpistole. Sie überzieht Gegenstände und Architektur mit Farbe und löst damit gewohnte Sichtweisen auf. Sie zeigt die Welt, wie sie sein könnte, wenn sie ihre Grenzen sprengt, wenn also das Unbekannte und Unerwartete radikal-experimentell Gestalt annimmt.
Kulturzeit / 3sat hat am 13. Juli 2015 über die Ausstellung berichtet.
Für alle Abbildungen © Katharina Grosse und VG Bild-Kunst, Bonn 2015