Eingang in die Naturhistorische Dauerausstellung "Ästhetik der Natur". Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Innerhalb der Dauerausstellung Ästhetik der Natur bietet der Raum der Formen einen unmittelbaren Blick in die Sammlungen des Museums. In unmittelbarer Nähe zum Eingang in den Jugendstil kann dieser mit seinem Hinweisen auf Ernst Haeckel zur Vorbereitung dieser kunstgeschichtlichen Epoche genutzt werden. Welchen Einfluss nimmt dieser Naturwissenschaftler auf die Kunst?
Mit der Renaissance und der Aufklärung gewinnen die Naturwissenschaft an Bedeutung. Im 19. Jahrhundert erfolgt eine Spezialisierung, der sich Ernst Haeckel in Teilen entzieht und seine Naturphilosophie vorantreibt. Vieles davon ist auch heute noch spannend zu betrachten, manches muss verworfen werden.
Weltweit werden im 19. Jahrhundert neue Lebensräume entdeckt. Ernst Haeckel war auch daran beteiligt und im Besonderen interessierten ihn die Ozeane. Mit seiner Forschung wird er zum Wegbereiter moderner ökologischer Forschung. Und auch heute noch ist die Tiefsee eine Terra incognita.
Meist sind es die einfachen Fragen, die in den Naturwissenschaften für Neuerungen sorgen. Diese werden nicht selten von Kindern gestellt und lassen sich selten einfach beantworten. Ernst Haeckel nahm es mit der Symmetrie in der belebten Natur auf und bewies so Stärke und Ausdauer.
Die Gestaltwerdung rückte vor 200 Jahren zunehmend in den Fokus. Dank neuer Verfahren und Verbesserung von Geräten, besonders dem Lichtmikroskop, gelang es die Individualentwicklung detailliert zu beschreiben. Die daraus gewonnen Hypothesen haben in der Folge nicht immer Gültigkeit gewonnen.
Denkt man gemeinhin an Ernst Haeckel, so entstehen sofort Bilder seiner ungezählten Illustrationen. Dank dieser gewann er sein Publikum und ermöglichte einen Blick in ungekannte Lebensräume und Dimensionen. Insbesondere der Jugendstil hatte sich ihrer bemächtigt.
Fritz Geller-Grimm
Abteilungsleiter
Kurator Naturwissenschaft