Mi 28 Feb

Die Wiederentdeckung des Schneckenpurpurs

Das Museum Wiesbaden lädt am 12. März 2024 um 18 Uhr zu einem Kurzvortrag und einer Filmpreview über die Geschichte des Purpurfarbstoffs und seiner Wiederentdeckung ein. Gut 3000 Jahre lieferten Meeresschnecken rund um das Mittelmeer den Farbstoff für die Kleider der Mächtigen und Reichen. Als 1453 Konstantinopel erobert wurde und das Byzantinischen Reich zerfiel verschwand auch das Wissen seiner Herstellung. Seit den 1970er Jahren wenden sich engagierte Menschen aus der Wissenschaft, dem Färberhandwerk und der Kunst wieder seiner Herstellung zu. Die Künstlerin Inge Boesken Kanold war maßgeblich beteiligt. Schließlich entwickelte sie 2021 ein sicheres Rezept zum Färben, fünf Jahre später präsentierte sie ein Pigment des Purpurs. Die Filmemacherin Barbara Trottnow beobachtete Boesken Kanold 2023 bei der Arbeit. Jetzt präsentiert sie den gerade fertiggestellten 40-minütigen Film in einer Preview: „Purpurissum – Die Suche der Inge Boesken Kanold“. Kanold ist für diesen Abend aus Südfrankreich angereist und beantwortet Fragen. Susanne Kridlo, Biologin und Kuratorin der Studienausstellung Tierisch Rot im Museum Wiesbaden führt in die Geschichte des Purpurs ein.

Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Nassauischen Verein für Naturkunde und den Freunden des Museums Wiesbaden e.V. statt. Der Eintritt ist frei.

Informationen:
Di, 12. März 2024, 18 Uhr
Purpur – Geschichte und Neuentdeckung
Kurzvortrag Susanne Kridlo, Museum Wiesbaden und Inge Boesken Kanold, Frankreich.
Mit einer Preview des Films „Purpurissum – Die Suche der Inge Boesken Kanold“ von Barbara Trottnow Eintritt frei, eine Anmeldung zur Veranstaltung wird empfohlen.

Biografische Hinweise:
Inge Boesken Kanold ergründet seit gut 50 Jahren historische Farben. Erste Versuche mit Purpur unternahm sie 1979 mit Chemikern der Universität Beirut. Seit 1982 lebt sie in Lacoste, Südfrankreich. Hier werden Purpurschnecken als Delikatesse auf dem Markt verkauft. In den ersten Jahren ließ sie den Purpurfarbstoff sich direkt auf Leinwand und Papier entwickeln. Sie trug weiter Wissen zusammen und startete viele Versuche. Im Januar 2001 entwickelte sie mit einem Physiker ein sicheres Rezept für die Färberküpe, fünf Jahre später mit einem Chemiker das Purpurpigment „Purpurissum“. Sie stellte es in kleinen Mengen auch für einen Farbmittelhändler her.

Barbara Trottnow ist Filmemacherin und realisiert Dokumentarfilme. Vergessene Handwerkskunst und die Arbeit mit Naturfarben ist einer ihrer Themenschwerpunkte. Sie reiste für ihre Filme in die Türkei, nach Mexiko und nach Süddeutschland. 2023 besuchte sie mit ihrem Filmteam eine Woche Inge Boesken Kanold in Südfrankreich für den aktuellen Film.

Susanne Kridlo, Biologin und Kuratorin am Museum Wiesbaden. Noch bis zum 28. April 2024 ist die von ihr konzipierte Ausstellung „Tierisch Rot“ über den Purpurfarbstoff und weitere tierische Farbstoffe in der Naturhistorischen Abteilung des Museums zu sehen.


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