6 Feb 26 — 17 Jan 26
Lucian Bernhard, Zeichne die Kriegsanleihe
Das politische Plakat tritt in Europa erstmals massiv als Propagandaplakat im Ersten Weltkrieg auf. Die Kriegsparteien agieren dabei sehr verschieden. Von sachlich-faktischer Argumentation bis hin zur Lüge und emotionaler Ansprache, ein Spektrum, das sich in den politischen Plakaten der Folgejahre weiterentwickelt. Nach Ende des Ersten Weltkriegs scheinen expressionistische Plakate den traumatisierten Zustand einer ganzen Nation widerzuspiegeln. Die wachsende Brutalität der politischen Auseinandersetzung in den 1920er und 1930er Jahren spiegelt sich auch in der Rohheit der Plakatmotive wider, vor allem solcher, die von extrem linken und rechten politischen Rändern verbreitet wurden. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten sind es zunächst die Plakate, die den theoretischen Vorgaben nun entsprechende Bilder zuordnen, etwa vom — aus NS-Sicht — idealtypischen Menschen. Mit Kriegsbeginn folgen die Plakate dem Kriegsverlauf, von euphorischer Siegespropaganda hin zu Durchhalteparolen.
In der Ausstellung werden politische Plakate aus der Sammlung des Wiesbadeners Maximilian Karagöz gezeigt.