Do 25 Sep

KörperGeometrie

Kabinettausstellung dokumentiert das bewegte Leben Vordemberge-Gildewart und Ilse Ledas

Die jüdische Tänzerin und Choreografin Ilse Leda und der konstruktiv arbeitende Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart lernten sich um 1925 im dadaistisch geprägten Hannover im Umfeld von Joachim Ringelnatz und Kurt Schwitters kennen. Während ihre Karriere aufgrund des Nationalsozialismus 1937 abriss, konnte Vordemberge-Gildewart verborgen im niederländischen Exil weiterarbeiten. Dass Ledas Einfluss auf seine Werke ab diesem tragischen Punkt ihrer Beziehung größer war, als bisher angenommen, ist Thema der Kabinettausstellung, die die Geschichte einer großen Liebe zweier künstlerisch eng verbundener Menschen erzählt.

Friedrich Vordemberge-Gildewart (1899—1962), als Künstler mit den Größen seiner Zeit verbunden, und Ilse Leda (1906—1981), Tänzerin, Tanzpädagogin und Choreografin, lernten sich kennen, als die internationale Avantgarde der konstruktiven, ungegenständlichen Abstraktionen, mit ihr neue, klare Formen der Fotografie, des Films und des Tanzes in Hannover Station machten. Beide waren tief beeindruckt von der großen Utopie einer durch klare Gestaltung und Schönheit verbesserten Welt. Sie nahmen diese Prinzipien für sich an, auch als Ausdruck ihres Denkens und Arbeitens — durch die Zeiten des Aufbruchs, der Emigration nach Amsterdam und des Ankommens bei einer sehr persönlichen Kunst aus formaler Reduktion und brillanter Farbigkeit, aus Leichtigkeit und tiefer Menschlichkeit. Einfühlsame Texte und eindrucksvolle zeitgenössische Fotografien zeichnen ein respektvolles Miteinander zweier Künstler auf Augenhöhe, die sich gegenseitig unterstützen und inspirierten: Sie spiegeln das Bild einer großen Liebe, die alle Brüche dieser Zeit überdauert hat.

Die Kabinettausstellung nimmt erstmals die Zusammenarbeit von Friedrich Vordemberger-Gildewart mit seiner Frau Ilse Leda in den Blick. Ein besonderer wissenschaftlicher Fokus liegt auf dem choreographischen Werk Ilse Ledas.


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