Do 14 Dez

Nadine Schemmann: Amplituden. Museum Wiesbaden zeigt erste museale Schau der Künstlerin

Nadine Schemmann erschafft farbraumtiefe Werke, jenseits der Grenzen des klassischen Gemäldes. Vom 15. Dezember 2023 bis zum 7. April 2024 sind Schemmanns Arbeiten in der Intervention „Nadine Schemmann: Amplituden“ im Museum Wiesbaden zu sehen.Nadine Schemmann (geb. 1977) lebt und arbeitet in Berlin. In der Reihe der Interventionen lädt das Museum Wiesbaden Künstlerinnen und Künstler ein, ihre Werke im Zusammenhang mit der Museumsammlung zu zeigen.

Wir freuen uns sehr, dass Nadine Schemmann unsere Einladung angenommen hat und ihre Werke im Kontext unserer Sammlung zeigt,“ sagt Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. „Sie setzt ihre Arbeiten in einen raumgreifenden Dialog mit einer der riesigen Leinwände des US-amerikanischen Künstlers Sam Francis (1923 – 1994), sodass auf vielschichtige Weise das Dazwischen zum Erlebnis wird.“

Sam Francis’ Malerei bietet dem Betrachter Raum und gleichzeitig den Rahmen für ein herausforderndes und spiegelndes Gegenüber. Die Begegnung beider Positionen bot mir eine großartige Projektionsfläche in der Sammlung und schwingt nun echoähnlich nach," so Nadine Schemmann.

Nadine Schemmanns Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit sind Erinnerungen an synästhetische Erlebnisse vergangener Begegnungen. Im konkreten Malprozess tritt die Künstlerin in einen von Freiheit und Aufmerksamkeit geprägten Dialog, in dem sich Farben und Materialität des Malträgers gemeinsam mit ihr aussprechen.

Die Tiefe der Farbräume erzielt Nadine Schemmann durch Chlorbleiche, ihr bevorzugter Malträger ist Leinen. Oft lässt sie Fäden oder Nähte hervorragen, an denen Farbinseln entstehen, oder näht Leinenstücke zu größeren Arbeiten zusammen. Auch rückt sie die Stoffstruktur durch eine verzerrte Aufspannung in den Blick. Mitunter befreit die Künstlerin ihre Malträger gänzlich vom Spannrahmen, so dass sie über Wände herabfließen oder sich zu frei im Raum hängenden Skulpturen verdichten.

Nadine Schemmann geht es um den Zwischenraum: um den Raum zwischen den Farben, um das Zeigen und Verbergen zwischen Werk und Betrachtenden, um den Rezipierenden inmitten von Werken im Raum. Sie versteht ihre Intervention auch als Schwingung im alltäglichen Sammlungsgefüge des Museums.

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