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Mo 22 Jan
Vortrag im Museum Wiesbaden bespricht Versuche der Re-Kanonisierung eines verfemten und ermordeten Malers
Durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 endete für den deutsch-jüdischen Maler Rudolf Levy eine mehr als 30-jährige Karriere. Vielfach waren seine Werke bis dahin auf Ausstellungen in Paris und in Deutschland ausgestellt worden, renommierte Museen besaßen seine Gemälde. In den ersten drei Jahr-zehnten des 20. Jahrhunderts war Levy fest im Kanon der zeitgenössischen Kunst etabliert. Wie aber konnten ein Künstler und sein Werk nach 1945 wieder in den Kunstbetrieb eingeführt werden, wenn der Künstler durch seine Ermordung im Vernichtungslager Auschwitz ermordet worden und seine Stimme verstummt war? Diese Fragen bespricht Dr. Sören Fischer von der Pfalzgalerie Kaiserslautern am 1. Februar 2024 um 18 Uhr im Museum Wiesbaden in seinem Vortrag über Rudolf Levy, Genia Levy und die Gedächtnisausstellungen der 1950er-Jahre. In seinem Vortrag wird er erörtern, welche Bemühungen es nach 1945 in Westdeutschland gab, das Werk von Rudolf Levy wieder einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, und damit zugleich auch den verfemten, exilierten und getöteten Künstler zu rehabilitieren.
Der Vortrag findet anlässlich der Ausstellung „Gemischtes Doppel – Die Molls und die Purrmanns: Zwei Künstlerpaare der Moderne“ in Kooperation mit den Freunden des Museums Wiesbaden e.V. statt. Der Eintritt ist frei.
Informationen:
Datum: Do, 1. Februar 2024, 18 Uhr
Rudolf Levy, Genia Levy und die Gedächtnisausstellungen der 1950er-Jahre. Versuche der Re-Kanonisierung eines verfemten und ermordeten Malers der Académie Matisse
Mit Dr. Sören Fischer, Pfalzgalerie Kaiserslautern
Biografische Hinweise:
Dr. Sören Fischer, 1980 in Norden/Ostfriesland geboren, ist seit 2019 Leiter der Graphischen Sammlung am Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern. Von 2009 bis 2012 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstgeschichte der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, von 2012 bis 2014 wissenschaftlicher Volontär in der Gemäldegalerie Alte Meister, der Skulpturensammlung und im Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, danach Ko-Kurator für das dortige Kupferstich-Kabinett und zwischen 2014 und 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Sakralmuseums St. Annen der Städtischen Sammlungen Kamenz. Er studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Germanistik an den Universitäten von Münster, Perugia und Mainz, wo er 2011 über die illusionistische Wandmalerei in venezianischen Villen des 16. Jahrhunderts promovierte (Stipendiat des DAAD und des Deutschen Studienzentrums in Venedig). Fischer publiziert, kuratiert und forscht zur Kunst der Frühen Neuzeit sowie zur Kunst vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Derzeit schreibt er ein Buch über Genia Levy und die Geschichte der Rudolf-Levy-Wanderausstellungen der Jahre 1954/56.
Literaturempfehlung:
Rudolf Levy. Magier der Farbe, herausgegeben von Steffen Egle, Sören Fischer und Annette Reich, mit Beiträgen von Felix Billeter, Brigitte Bruns, Steffen Egle, Sören Fischer, Vanessa Gavioli, Carlo Gentile, Kristina Hoge, Denise Kamm, Julie Kennedy, Philipp Kuhn, Patricia Nünning, Annette Reich, Susanne Thesing, Klaus Voigt, Julia Voss, Edmund de Waal und mit einem Geleitwort von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ausst.-Kat. Kaiserslautern, Deutscher Kunstverlag Berlin/München 2023.