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Do 25 Sep
Museum Wiesbaden präsentiert ab 26.9. die junge europäische Kunstszene in einer Gruppenausstellung
Seit 1983 fördert die Stiftung Vordemberge-Gildewart Künstlerinnen und Künstler bis zum Alter von 35 Jahren in verschiedenen Ländern Europas mittels Vergabe eines hoch dotierten Stipendiums. 2025 gastiert das Vordemberge-Gildewart-Stipendium zum vierten Mal in Wiesbaden. Die Gruppenausstellung Vordemberge-Gildewart-Stipendium 4.0 (26.9.-30.11.2025) präsentiert Arbeiten der zeitgenössischen Malerei, Bildhauerei, Zeichen-, Foto-, Video- und Installationskunst junger Künstlerinnen und Künstler. Ihre Kunst setzt sich mit der Welt, Themen des Alltags oder dem Ausstellungsraum auseinander. Eine Fachjury hat den in Frankfurt lebenden Künstler Augustine Paredes mit seiner Installation „Glory“ und der Gemäldeserie „Darlings Between Fires“ zum Sieger gekürt.
Das Museum Wiesbaden ist damit bereits nach den Jahren 1997 (Katja M. Schneider *1966), 2004 (Angela Glajcar *1970) und 2012 (Ankabuta Seuk *1980) zum vierten Mal der Ort, an dem eines der weltweit bedeutendsten Stipendien für Nachwuchskünstler:innen vergeben wird. Der Preis geht zurück auf eine Initiative von Ilse Leda, der Ehefrau von Friedrich Vordemberge-Gildewart. Ihre Persönlichkeit wird in der begleitenden Kabinettausstellung KörperGeometrie vorgestellt.
Vordemberge-Gildewart, geboren 1899 in Osnabrück und verstorben 1962 in Ulm, war stets interessiert an Neuem, an jungen Entwicklungen auf dem Gebiet der bildenden, zugleich auch der angewandten Kunst. Wie selbstverständlich gehörte für ihn und seine Frau Ilse Leda die Kunst zum Leben, ganz selbstverständlich aber wussten beide auch, dass sich von ihr allein nicht so einfach leben lässt. Jungen Künstlerinnen und Künstlern hier ein wenig unter die Arme zu greifen ist ein lohnendes Unterfangen. Die Stiftung Vordemberge-Gildewart hat sich diesem Ziel verschrieben. Die starke Verbindung der Stiftung Vordemberge-Gildewart zum Museum Wiesbaden gründet sich auf der Beherbergung und Verwaltung des Künstlernachlasses von Friedrich Vordemberge-Gildewart durch das Museum. Im Jahr 1997 kam dieser als Schenkung ans Haus. Seither spielen der Künstler und sein Werk eine zentrale Rolle für die Sammlung und das Ausstellungsprogramm des Museums, in unterschiedlichen Präsentationen des Gesamtwerks des Malers, Zeichners, Typographen, Gestalters und Innenarchitekten.
„Mit großer Vorfreude hat das Team des Museums Wiesbaden im vorvergangenen Jahr den Auftrag der Stiftung Vordemberge-Gildewart entgegengenommen, für die diesjährige Vergabe des Förderstipendiums den entsprechenden Rahmen zu bieten,“ betont der Kurator und Kustos für Moderne und Zeitgenössische Kunst Dr. Jörg Daur. Jedes Jahr tagt die Jury an einem anderen Ort. Dabei wird jeweils aus der Umgebung des Jury-Ortes, den nahegelegenen Akademien und Kunsthochschulen die Preisträgerin / der Preisträger ermittelt.
Die Wahl der Materialien, Themen und Medien ist frei, sodass junge Kunstproduktion in allen Facetten vorgestellt werden kann. Das Besondere der Vorbereitung der Juryauswahl liegt in der Präsenz der einzelnen Arbeiten. Es werden keine Mappen begutachtet und keine Arbeitsproben gesichtet. Vielmehr werden originale Arbeiten zur Bewertung herangezogen. Mit der Konsequenz, dass als Nebeneffekt der Jurysitzung eine Ausstellung entsteht, die einen guten Einblick in die einzelnen Positionen ermöglicht.
2025 erhält Augustine Paredes mit dem Objekt „Glory“ und der vierteiligen Gemäldeserie „Darlings Between Fires“ das auf 60.000 Schweizer Franken dotierte Förderstipendium.
„Das Objekt und die vier Gemälde, die Augustine Paredes in der Stipendienausstellung zeigt, sind geprägt durch eine zarte Farbigkeit und eine leise visuelle Sprache. Gerade dadurch haben sie die Jurymitglieder unmittelbar angesprochen. Hergestellt in mehreren Schichten, mit Ananasgewebe und Spitzendecken, vertreten die Bilder eine sehr eigenständige Ästhetik, in welcher Form und Inhalt auf überzeugende Weise korrelieren: Denn auch «Ge-schichte» ist ein Konstrukt aus mehreren, sich überlagernden Ebenen, wobei die Historiographie allzu oft eine Reduktion auf eine bestimmte Perspektive vornimmt. Dem arbeitet Paredes bestimmt, aber feinsinnig entgegen,“ so die Kunsthistorikerin und Jurymitglied Deborah Keller.