11 Sep 20 — 25 Apr 21
„Hell und dunkel, trocken und nass, reflektierend und absorbierend — diese Eigenschaften verleihen den verschiedenen Teilen des Gemäldes einen speziellen visuellen Rhythmus. (…) Die Rhythmen verändern sich mit dem Licht sowie der Position und den Bewegungen der Betrachtenden.“
Winston Roeth
Malerei besteht aus Farbe. Auch Winston Roeth (* 1945, Chicago) trägt Farbe auf — flächig, monochrom. Was zunächst ganz simpel erscheint, entpuppt sich bei genauer Betrachtung komplex. Die aufgetragene Farbe entfaltet eine optische Wirkung, die sich von der Umgebung abhebt, indem sie die Materialität des Trägers verschleiert und somit fast unsichtbar macht. Im Grunde besteht Farbe aus Licht. Wir nehmen farbiges Licht wahr, da dieses von unterschiedlichen Oberflächen in unterschiedlichen Spektren zurückgeworfen wird. Zeigt sich die Oberfläche strukturiert, gesellt sich zum Farbraum die „Zerfurchung“ desselben. Feine Maserungen und Bruchspuren erzeugen ein Spiel aus Licht und Schatten, welches die rein optische Wirkung der aufgetragenen Farbe unterläuft. Die Malerei von Winston Roeth gleicht einer Untersuchung der Farbe: Farbton, Farbraum, Farbauftrag, dazu die Oberflächenbeschaffenheit des Trägermaterials ergeben immer neue Varianten. Von zentraler Bedeutung ist dabei das Licht — als Schillern in der Bewegung des Auges, des Betrachters, vor allem aber in den Arbeiten selbst. Nicht zufällig erinnern viele seiner Titel an helles Sonnenlicht, dunkle Nacht oder alle erdenklichen Zwischentöne. Winston Roeth speichert Lichtstimmungen in seiner Malerei wie Momentaufnahmen, lässt uns eintauchen in das besondere Licht jeder Stunde.
Hier finden Sie das Begleitprogramm zur Ausstellung, sobald es im Veranstaltungskalender veröffentlich wurde.