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Mi 24 Okt
Wiesbaden, 24. Oktober 2018 — Das Museum Wiesbaden zeigt vom 26. Oktober 2018 bis 17. Februar 2019 die erste groß angelegte Retrospektive zum Schaffen des niederländischen Malers Piet Mondrian im Rhein-Main-Gebiet. 49 Gemälde und 11 Grafiken zeichnen anhand von acht thematisch gegliederten Ausstellungsräumen den Werdegang des niederländischen Malers nach, von den Anfängen in der naturalistischen Malerei bis zur absoluten Gegenstandslosigkeit. Arbeiten von Bart van der Leck und Friedrich Vordemberge-Gildewart sowie Korrespondenz Mondrians ergänzen die Schau.
„Ich konstruiere auf einer Fläche Linien und Farbkombinationen mit dem Ziel, die allgemeine Schönheit möglichst bewusst darzustellen. Die Natur (beziehungsweise das, was ich sehe) inspiriert mich; ich möchte jedoch der Wahrheit möglichst nahe kommen und deshalb alles abstrahieren, bis ich zum Fundament (einem immer noch äußerlichen Fundament!) der Dinge gelange.“ Piet Mondrian (1872—1944) beschreibt 1914 seinen Zwischenschritt hin zu den streng geometrischen, in Primärfarben ausgeführten Werken als Abstraktionen der Natur und seines Erfahrungsfeldes. Die Gemälde gelten heute als Ikonen der modernen Kunst; der niederländische Maler zählt zu den wichtigsten Künstlern der Klassischen Moderne.
Was im kollektiven Gedächtnis zu einem Œuvre moderner, rasterförmiger Arbeiten verschmilzt, ist das Ergebnis eines langen Prozesses der Rekonstruktion von Natur durch die Malerei. Mondrian vermochte es, in seinem Spätwerk die Essenz seiner weniger bekannten, naturalistischen Landschaftsmalerei auf Primärfarben und geometrische Raster und Formen zu reduzieren. Natur und Konstruktion beschäftigen den Künstler, der zunächst im Stil der Haager Schule, später angelehnt an sein zwischen-zeitliches holländisches Vorbild Vincent van Gogh malte, sein ganzes Leben lang. Ansichten von Windmühlen, Bäumen und Bauern-gehöften charakterisieren das künstlerische Schaffen Piet Mondrians vor seiner neoplastischen Schaffensperiode ab 1921. Doch auch im Spätwerk des Künstlers spiegeln sich diese frühen Arbeiten wider, die intensive Auseinandersetzung mit der Natur ist das Fundament der neoplastischen Rasterbilder – auch wenn der Naturbezug visuell nicht mehr nachvoll-ziehbar ist. Die Natur und ihre Konstruktion bleiben trotz des hohen Grades der Abstraktion stets fest miteinander verbunden: „Um eine Harmonie zu erzielen, sollte die Kunst sich nicht nach der äußeren Erscheinung der Natur, sondern nach deren Wesen richten.“ Piet Mondrian, 1941
Das Museum Wiesbaden stellt mit Piet Mondrian — Natur und Konstruktion (26. Oktober 2018—17. Februar 2019) in enger Kooperation mit dem Gemeentemuseum Den Haag einen Maler vor, der hinsichtlich des radikalen Umbruchs an der Schwelle des 19. und 20. Jahrhunderts eine entschei-dende Rolle spielt. Anhand von acht Stationen stellt die Retrospektive schrittweise alle Entwicklungsstufen Mondrians vor – ausgehend von der naturalistischen Malerei Mitte der 1890er-Jahre, über eine abstrahierende Phase zwischen 1908 und 1917 bis hin zur abstrakten, gegenstandslosen Malerei der 1920er- und 1930er-Jahre. Ausgewählte Arbeiten von Bart van der Leck treten mit den 47 Gemälden und zehn Zeichnungen und Aquarellen Mondrians in Diskurs. Darüber hinaus ermöglichen Briefe und Postkarten an seinen Freund Friedrich Vordemberge-Gildewart Einblicke in die Gedanken-welt des Malers.
Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog beim Wienand Verlag, Köln (ISBN: 978–3–86832–463–1, Preis: 32,— €).
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Wepke Kingma, Botschafter des Königreichs der Niederlande und wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.