Farbe

Eisbär

Farbe

Die Vielfalt der Farbkombinationen und Muster zeigen Hunderte von Schmetterlingen und Vögeln. Paradiesvögel und der Pfau stellen ihre schillernden Farben zur Schau und eine in Museen selten zu sehende männliche Großtrappe präsentiert sich in voller Balzhaltung. Die Farben der Natur sind jedoch keine Launen, sondern haben immer eine Wirkung auf das Gegenüber, Sie sind Kommunikationsmittel, Strategie zur Tarnung, Warnung und Werbung und im Laufe der biologischen Evolution entstanden. Wobei nicht jedes Farbphänomen im Detail geklärt ist und sich Erkenntnisse ändern — wie das Beispiel der Pfauen zeigt.

Die Farben und Muster der Natur rufen Begeisterung, Staunen und Verwunderung hervor: Der auffällige Federschmuck der männlichen Pfauen, das funktional weiße Fell der Eisbären, die abschreckenden Augenfärbungen und baumrindenähnlichen Muster auf Schmetterlingsflügeln. Das alles sind Erscheinungen, die im Laufe der Evolution entstanden sind. Über tausend Schmetterlinge, hunderte von Vögeln, zahlreiche Säugetiere und Pflanzen vermitteln einen Eindruck von den unterschiedlichen Strategien und allgemeinen Regeln des Tarnens und Täuschens, des Werbens und Warnens. Mit dem Blick auf die Farbenpracht und die Tarntrachten werden viele Fragen rund um das Thema Farbe beantwortet. Etwa, wie die Farbe Rot in die Feder kommt und warum ein Raubtier dieses Rot nicht sehen kann? Wie die schillernden Farben eines Kolibris entstehen und warum das Fell eines Seidenäffchens so stark glänzt? Der Themenraum „Farbe" lädt ein, die Farben der Natur neu zu entdecken. Hier werden Tiere, Pflanzen und Mineralien nach Farben geordnet ausgestellt. Andere Tiere müssen erst gesucht werden, so gut sind die im dichten Grün des Regenwaldes oder im lichten Laubwald getarnt.

Auch nimmt jede Tiergruppe ihre Umwelt in besonderer Weise wahr. Der Mensch erhält zwar wissenschaftliche Hinweise auf andere Farbwelten, kann sie aber nicht immer nachvollziehen. Farbgebende Stoffe haben darüber hinaus weitere überlebenswichtige Funktionen. Warum rote Tiere im Meer gut getarnt sind oder wie Sittiche zu ihrer gelben Farbe kommen, sind nur zwei von vielen ausgewählten Farbphänomenen, die in einem Farboktogon vorgestellt werden. Der künstlerische, gestaltende Mensch sucht nach geeigneten Mitteln, Farben in allen Nuancen ins Bild zu setzen. Farbmittel im Farboktogon vervollständigen die Ausstellung über die Farben der Natur und die Natur der Farbe.

Highlights im Raum der Farbe

Pigmente

Nachweisbar nutzt der Mensch seit 55.000 Jahren Farben. Die Natur liefert die nötigen Rohstoffe dafür: Erdfarben in allen Schattierungen und Mineralien wie das gelbe Auripigment, grünes Malachit oder Lapislazuli für eines der intensivsten blauenPigmente. Färbemittel wie Indigo oder Cochinelle werden aus Pflanzen oder Tieren gewonnen. Das erste synthetische Pigment entwickelten die Ägytpter um 2500 v. Chr. mit dem Ägyptisch Blau. In einer achtteiligen Vitrine wird mit 120 Pigmenten und Farbstoffen die Kulturgeschichte der Farbmittel nachgezeichnet. Vertreten sind die Farben, die das menschliche Auge als reine Farben wahrnimmt, also Rot, Gelb, Blau und Grün. Dazu kommen die unbunten Fraben Schwarz und Weiß. Und jeweils ein weiteres Achtel ist für die Erdfarben und Farbeffekte, wie sie schillernde Kolibris oder Perlmuttschalen hervorrufen, reserviert. Ausgestellt sind das Pigment oder der Farbstoff, wie es der Maler oder Färber vor dem Anrühren de Farbe oder der Küpe in der Hand hat. Dazu kommt, soweit es sich nicht um ein synthetisches Farbmittel handelt, das Ausgangsmaterial. Beispielsweise ist ein historisches Piuri, die Handelsform des Indisch Gelbs, das seit 1914 nicht mehr produziert wird, zu sehen. Erst auf der Fläche entfalten die Farben ihre Wirkung.

Pigmente in der Virtrine des Farboktogons. Alle Fotos: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Pigmente in der Virtrine des Farboktogons. Alle Fotos: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

Blick in die Dauerausstellung

li (oben n. unten): Raumansicht mit Eisbär und Farboktogon, Orang-Utan, Wildgans, Bunttukan, Lapislazuli, Raumansicht mit Schwarzbär und Zebra, Prachtkäfer, Alexandersittich. Alle Fotos: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
li (oben n. unten): Raumansicht mit Eisbär und Farboktogon, Orang-Utan, Wildgans, Bunttukan, Lapislazuli, Raumansicht mit Schwarzbär und Zebra, Prachtkäfer, Alexandersittich. Alle Fotos: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Wildkaninchen: Foto: Museum Wiesbaden / Stefan Schmitt
Wildkaninchen: Foto: Museum Wiesbaden / Stefan Schmitt

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Bildungsangebote
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Das Museum Wiesbaden bietet eine Vielzahl an Veranstaltungen für jede Altersklasse an. Ob Führungen, Workshops für Kitas und Schulen, Lehrerfortbildungen, Angebote für Studierende, private Gruppen oder Familien mit Kindern.

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