Mi 14 Mär

Gerhard Richter — Frühe Bilder

„Die Türen, Vorhänge, Oberflächenbilder, Scheiben usw. sind vielleicht Gleichnisse einer Verzweiflung über das Dilemma, dass zwar unser Sehen uns die Dinge erkennen lässt, dass es aber gleichzeitig die Erkenntnis der Wirklichkeit begrenzt und partiell unmöglich macht.“ Gerhard Richter, Notiz 1971

In Erinnerung an eine der ersten Museumsausstellungen Gerhard Richters, die vom 25. Juni bis zum 21. August 1966 im Museum Wiesbaden stattfand, kehrt eine Überblicksauswahl seiner frühen Bilder nach Wiesbaden zurück.

Gerhard Richter ist ein Künstler, dessen Werk die Trennung von abstrakter und gegenständlicher Malerei, welche die Debatte des 20. Jahrhunderts beherrschte, hinter sich lässt. Weder kultivieren seine Gemälde ein selbstgenügsames Spiel von Farben und Formen, noch zeigen sie ein ungebrochenes Bild der Wirklichkeit. So befragt der Malerskeptiker Richter die Abbildlichkeit selbst dann, wenn die Realität und ihre Fakten Thema seiner Gemälde sind. Im Besonderen gilt das für seine Tür-, Vorhang- und Fensterbilder der 1960er-Jahre, die im Zentrum der Ausstellung stehen. Schlieren und Wolken, Durchgänge und Türen sind zentrale Motive der Malerei Richters, die sinnbildlich für seine bis heute andauernde Auseinandersetzung im Spannungsfeld von Gegenständlichkeit und Abstraktion, von Bildraum und Bildfläche stehen. Diesen Arbeiten gegenübergestellt werden in der Ausstellung ausgesuchte Landschaften und Porträts, deren figurative Bedeutung in der Technik der Fotovermalung ins Flächige zu verfließen scheint.

In der Sammlung des Museums Wiesbaden befinden sich sechs frühe Arbeiten Gerhard Richters aus den Jahren 1964 bis 1968. Im Kontext weiterer früher Werke der Jahre bis 1974 zeigt die Ausstellung die grundsätzliche Auseinandersetzung Richters mit dem Medium Malerei, die in diesen Jahren begann und bis heute anhält.

In Kooperation mit dem Kunstmuseum Bonn und dem S.M.A.K. in Gent präsentiert das Museum Wiesbaden als dritte Station die Ausstellung Gerhard Richter — Frühe Bilder in einer erweiterten und auf die Ausstellungsgeschichte des Hauses verweisenden Fassung.

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