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Do 30 Okt
Museum Wiesbaden präsentiert das unbekannte Collagenwerk der US-amerikanischen Bildhauerin Louise Nevelson
Louise Nevelson (1899–1988) zählt zu den bedeutendsten Bildhauerinnen der US-amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Mit ihren monumentalen Assemblagen prägte sie ab Mitte der 1950er-Jahre maßgeblich die amerikanische Kunstszene und gilt als Pionierin der Installationskunst. Das Museum Wiesbaden präsentiert vom 31. Oktober 2025 bis zum 15. März 2026 mit der Ausstellung „Louise Nevelson. Die Poesie des Suchens“ anhand von 70 Werken die weniger bekannten Collagen der Künstlerin, die durch ihre Teilnahme an der Biennale in Venedig (1962) sowie der Documenta in Kassel (1964 und 1968) internationale Anerkennung erlangte.
Im Katalog der vielbesprochenen Ausstellung „Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts“ heißt es: „Louise Nevelson — in den sechziger Jahren ein Star in der New Yorker Szene!“ 2025 ist es 35 Jahre her, dass Werke der amerikanischen Künstlerin Louise Nevelson (1899 bei Kiew—1988 New York) im Museum Wiesbaden gezeigt wurden. Nun wird ihrer einfühlsamen und materialstarken Kunst zum ersten Mal eine museale Präsentation im deutschen Raum mit besonderem Fokus auf die Collagen gewidmet.
„Meine Art zu denken ist eine Collage.“ Louise Nevelson
Neben ihren berühmten Assemblagen schuf Nevelson ein umfangreiches Werk an Collagen, die von 1953 bis kurz vor ihrem Tod 1988 entstanden sind. Diese Arbeiten wurden zu Lebzeiten nur selten gezeigt und haben bis heute nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen. Ob wandfüllende Reliefs, freistehende Skulpturen oder kleinformatige Collagen: Nevelson verwendete für ihre Werke Fundstücke, die sie auf Streifzügen durch New York aufspürte. „Wenn eine Stadt über die Jahre entsteht, wird sie eine Collage von Zeit und Raum. […] New York City ist die größte Collage der Welt, “ sagte Louise Nevelson. Diese für sie grundlegende Arbeitsweise lässt sich aus heutiger Sicht als ein Prozess des Upcyclings beschreiben. Nevelson häufte einen immensen Fundus an objets trouvés (gefundenen Objekten) an. Aus ihnen schuf sie einzigartige Kunstwerke, denen eine Poesie des Suchens innewohnt. Eine zweifache sogar: zum einen diejenige des aufmerksamen Sondierens all des achtlos Weggeworfenen in den Straßen der Metropole. Zum anderen diejenige des gestalterischen Zusammenfügens der Fundstücke zu konkreten Werken. „Es lohnt sich, dieser Poesie des Suchens auch heute in Nevelsons Werken nachzuspüren, “ so Museumsdirektor Dr. Andreas Henning. „Diese Ausstellung ist ein weiterer Höhepunkt in unserem Jubiläumsprogramm, mit dem wir unser 200jähriges Bestehen feiern.“
Ab den frühen 1950er-Jahren arbeitete Nevelson nach einem besonderen Prinzip: Sie zerlegte die Welt, um sie anschließend nach ihren eigenen Vorstellungen neu zusammenzusetzen. So zeigt die Ausstellung „Louise Nevelson. Die Poesie des Suchens“ Werke, die im ständigen Wechselspiel zwischen Fundstück und Verwandlung, Fläche und Raum sowie Nähe und Distanz entstehen. „Dabei sind die Arbeiten weit mehr als nur Collagen oder Assemblagen, “ betont die Kuratorin Valerie Ucke. „Sie laden als poetische Reflexionen eines neugierigen Suchens dazu ein, neue Perspektiven und Wahrnehmungsräume zu entdecken.“
„Die Poesie des Suchens“ präsentiert die Collagen in fünf Sektionen im Dialog mit ihren bekannteren, großformatigen, skulpturalen Wandreliefs und Skulpturen. Insgesamt vereint sie fast 70 Arbeiten von Nevelson. Die Werke sind nicht chronologisch angeordnet, sondern anhand ihrer technischen, materiellen und visuellen Merkmale und Ähnlichkeiten gruppiert. Die unterschiedlichen Collagen sammeln sich unter den Überschriften: Gesprühte Poesie, Die Suche nach dem Alltäglichen, Vom Suchen und Finden, Das fortwährende Entdecken und die Suche nach Struktur und Ordnung.
Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog (herausgegeben von Valerie Ucke für das Museum Wiesbaden) beim Hirmer Verlag, 160 Seiten, 34 € an der Museumskasse, ISBN 978–3–7774–4647–9). Eine kostenfreie Media-Tour in der MuWi-App sowie eine digitale Anwendung im Ausstellungsraum begleiten die Schau.
Die Ausstellung wird unterstützt durch die Art Mentor Foundation Lucerne, die Rudolf-August Oetker Stiftung, die Fondazione Marconi sowie die Freunde des Museums Wiesbaden e.V.
Monopol ist Medienpartner der Ausstellung
Hr2 ist Kulturpartner der Ausstellung.