Werner Graeff

Werner Graeff, Essen 1974, Museum Wiesbaden / Archiv Werner Graeff, Foto: Werner Hannappel

Künstlerischer und schriftlicher Nachlass

Im Jahr 2009 schenkte Ursula Graeff-Hirsch den künstlerischen Nachlass (Gemälde Grafik, Zeichnung, Skulptur) des Bauhaus-Künstlers und De Stijl-Mitglieds Werner Graeff (1901–1978) dem Museum Wiesbaden. Das malerische Werk wurde sehr schnell 2010 in einer umfangreichen Sonderausstellung präsentiert. Dazu wurde das inzwischen vergriffene Begleitbuch „Hürdenlauf durch das 20. Jahrhundert“ herausgegeben. 

2016, sieben Jahre später, folgte die Schenkung des ersten Teils des schriftlichen Nachlasses, 2020/21 erhielt das Museum den zweiten Teil. Damit ist heute sowohl das künstlerische als auch das schriftliche Werk des vielseitigen „Künstler-Ingenieurs“ vollständig am Museum Wiesbaden vereint.

Erschließung, Erforschung und Vermittlung des schriftlichen Nachlasses

Ein Kooperationsprojekt mit der Wüstenrot Stiftung

Der erste Teil der Nachlassübergabe war Anlass, 2016 das Buch „Werner Graeff – Ein Bauhaus Künstler berichtet“ herauszugeben, in welchem die Autobiografie für eine breite Öffentlichkeit in deutscher und englische Sprache publiziert und erstmals auch das druckgrafische Werk des Künstlers in den Blick genommen wurde.

Seit diesem Moment wird der reichhaltige Nachlass im „Werner Graeff-Archiv“ bewahrt. Bisher harrte er aber einer wissenschaftlichen Aufnahme, Aufarbeitung und Digitalisierung. Mit Hilfe der Wüstenrot Stiftung (Ludwigsburg) wird dies nun ab April 2023 sukzessive in zwei Jahren geschehen. Das Kooperationsprojekt der Wüstenrot Stiftung und des Museum Wiesbaden mit dem Titel „Kosmos Werner Graeff“ ist eingebettet in das übergreifende Programm „Kulturgüter in Archiven und Museen“ der Wüstenrot Stiftung. Der Titel „Kosmos Werner Graeff“ beschreibt treffend die ausgesprochene Vielseitigkeit dieses Künstlers.

Werner Graeff, BING 4, 1967, Museum Wiesbaden/Bernd Fickert
Werner Graeff, BING 4, 1967, Museum Wiesbaden/Bernd Fickert

Neben den üblich in einem Nachlass zu erwartenden Materialien wie Korrespondenzen, Biografisch-Persönliches (Urkunden/Adressbücher/Fotos etc.) finden sich auch Ideen zur Stadt-/Platzgestaltung, Pläne und Konstruktionen für die Entwicklung einer patentierten Kleinbildkamera oder bislang unpublizierte futuristische Erzählungen und Novellen zu dem von ihm erfundenen „Ingenieur Frederik Carlson“.

Der Umfang ist enorm: Das kaum gesichtete Material wird in 30 Boxen aufbewahrt, deren Inhalt bislang lediglich in einer jeweils innenliegenden Bestandsliste bekannt ist. Ziel ist es, das Archiv aufzuarbeiten und zu erschließen, um es recherchierbar, einsehbar, öffentlich zugänglich und somit auch wissenschaftlich nutzbar zu machen. Dazu wird ein professionelles Findbuch erstellt und die Materialien, da wo nötig, konservatorisch versorgt. 

Der Wüstenrot Stiftung und dem Museum Wiesbaden ist es wichtig, die Sichtung der geheimnisvollen 30 „Black-Boxen“ öffentlich zu begleiten. Kustos Dr. Roman Zieglgänsberger und Graeff Expertin und Projektmitarbeiterin Jessica Neugebauer werden deshalb in regelmäßigen Beiträgen auf unseren Social Media Kanälen auf Facebook und Instagram und auf unserem Blog sowie hier im Bereich „Archive & Nachlassbetreuung“ berichten. Jessica Neugebauer hat 2016 ihre Masterarbeit über die Druckgrafik des Künstlers an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz verfasst.

Welche Geheimnisse mögen wohl in den rund 30 Kisten schlummern? Auch wir sind gespannt und freuen uns auf die gemeinsamen Entdeckungen. 

Kommen Sie mit auf diese besondere Schatzsuche!

Neuigkeiten

Erste Einblick in das Archiv Werner Graeff finden Sie im Blogbeitrag von Jessica Neugebauer-Boscheck.

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