Mai 25

Do 15
19:00 — 20:00
VORTRAG

Lass dich nicht erwischen Ketzer! Das Rätsel von Pieter Bruegels d. Ä. Imker-Zeichnung

Mit Prof. Dr. Jürgen Müller, Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, TU Dresden
Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
Bild zu Lass dich nicht erwischen Ketzer! Das Rätsel von Pieter Bruegels d. Ä. Imker-Zeichnung
Pieter Bruegel der Ältere, Die Imker, Federzeichnung Zweites Drittel 16. Jahrhundert, Staatliche Museen Berlin - Kupferstichkabinett. Foto: Jörg P. Anders, CC BY-NC-SA

Pieter Bruegels Imker-Zeichnung aus dem Berliner Kupferstichkabinett gehört zu den rätselhaftesten Kunstwerken des 16. Jahrhunderts. Der Künstler hat sein Werk auf der rechten Seite signiert und in das Jahr 1565 datiert. Drei Imker werden bei der Arbeit dargestellt. Zwei von ihnen tragen oder öffnen jeweils einen Bienenkorb. Ein dritter hat sich seiner Last entledigt. Durch ihre Kleidung erscheinen die dargestellten Imker derart anonymisiert, dass ihnen etwas Fremdes und Beängstigendes eigen ist. Sie tragen wollene Gewänder und ihr Äußeres erinnert an die Kutten von Mönchen. Noch rätselhafter wird es, wenn man den Mann im Baum entdeckt, der keine Schutzkleidung trägt. Nicht dass es schwerfiele, die Gegenständlichkeit der Szene zu benennen, aber zu sagen, was das alles zu bedeuten hat, bereitet einige Schwierigkeiten. Der Vortrag will der politischen Bedeutung des Blattes nachgehen und stellt den Künstler in die aufklärerische Tradition eines Erasmus von Rotterdam.

Prof. Jürgen Müller (*25. Dezember 1961) ist ein deutscher Kumsthistoriker. Er hat die Professur für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Technischen Universität Dresden inne. Müllers Forschungsschwerpunkte liegen auf der Kunst der Frühen Neuzeit sowie der Foto- und Filmgeschichte. Seine Veröffentlichungen umfassen mehrere monografische Untersuchungen zu Rembrandt und Pieter Bruegel d. Ä.


In Kooperation mit den Freunden des Museums Wiesbaden e.V.

Do 22
19:00 — 20:00
LESUNG

Das Lied vom Honig – Eine Kulturgeschichte der Biene

Mit Ralph Dutli, Schriftsteller, Heidelberg
Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
Bild zu Das Lied vom Honig – Eine Kulturgeschichte der Biene
Ralph Dutli über Bienen. Foto: faz

Eine vergnügliche Einladung, sich an die tragende Rolle der Honig schaffenden Hautflüglerin in der Weltkultur zu erinnern. Wer weiß schon, dass die Bienen für die alten Ägypter aus den Tränen des Sonnengottes entstanden? Dass der hinduistische Gott Vishnu, der Bewahrer der Welt, als Blaue Biene neben dem Liebesgott in einer Lotusblume schläft? Dass die ganze Antike hindurch der Wunderglaube sich hielt, dass Bienenvölker aus Stierkadavern geboren werden? Dass Christus im Mittelalter als himmlische Biene galt, die Muttergottes Maria – als Bienenstock? Dass der Honig als Symbol für die Süße göttlicher Wahrheit stand und als erotische Metapher für die Freuden irdischer Liebe? Dass seit der Antike eine geheime Beziehung bestand zwischen Bienen und Küssen? Dass zahlreiche Geistesmenschen, von Vergil bis zu Sylvia Plath, passionierte Bienenzüchter(innen) waren? Dass sich die Dichter von Pindar und Horaz bis Mandelstam und García Lorca mit der Biene verglichen haben, dass Rilke die Dichter als die »Bienen des Unsichtbaren« bezeichnete? Die Biene gab Anlass zu religiösen Riten, Aberglauben und Wundergeschichten.

Sie stand für Gemeinschaftssinn, Selbstaufopferung, Zukunftsvorsorge, durchdachte Ordnung, Reinheit, Fleiß und Fülle. Aber auch: für Magie und Prophetie, Seele und Inspiration. Ralph Dutli erzählt davon mit kenntnisreicher Gewitztheit und Poesie.

»Dutli weiß, wie man seine Leser verführt.«
Guido Kalberer, Tagesanzeiger

Der 1954 in Schaffhausen (Schweiz) geborene Ralph Dutli studierte von 1974 bis 1980 Romanistik und Russistik an der Universität Zürich und an der Pariser Sorbonne. Promotion 1984 in Zürich. Er lebte 1982 bis 1994 in Paris, danach als Essayist, Lyriker, Übersetzer und Herausgeber der zehnbändigen Ossip-Mandelstam-Gesamtausgabe im Ammann Verlag in Heidelberg.

Jun 25

Mi 04
19:00 — 20:00
VORTRAG

Wie geht Werkverzeichnis?

Ein Abend mit Angela Glajcar, Sasa Hanten und gut 2.800 Gramm Werkverzeichnis
Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
Bild zu Wie geht Werkverzeichnis?

Nur ein geringer Bruchteil der künstlerischen Produktion von heute bleibt über den Lebenskreis der Künstler*innen hinaus erhalten. Ein künstlerisches Gesamtwerk hat die größten Chancen wahrnehmbar zu bleiben, wenn es gut dokumentiert ist. Für Einzelwerke dient die Aufnahme ins Werkverzeichnis als Authentizitätsnachweis. Die Erstellung eines Werkverzeichnisses heißt entsprechend Verantwortung übernehmen für das künstlerische Schaffen aber auch für die Sammler, die über die Zeit investiert haben.

Eintritt frei
Eine Kooperation mit den Freunden des Museums Wiesbaden e.V.
Di 10
18:00 — 19:00
VORTRAG

Die Biene im Altertum, im Mittelalter und die heutige Imkerei

Mit Dr. Hermann Schefers, UNESCO-Welterbestätte Kloster Lorsch
Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
Eintritt frei
In Kooperation mit dem Nassauischen Verein für Naturkunde e.V.

Diese Website verwendet Cookies. Mit dem Besuch der Seite erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen.